Ich wollte, äh, meine, also, es geht um, ich... Wer kennt ihn nicht: den Blackout.
- vhuebsch
- 20. Mai 2020
- 3 Min. Lesezeit

Hurra! Ihr habt es geschafft! Endlich dürft ihr dieses saucoole neue Produkt präsentieren, an dem alle so hart geschuftet haben. Der Chef hat vollstes Vertrauen in euch, potentielle Kunden und Investoren sind da, alle hängen wie gebannt an euren Lippen, alles geht prima, aber dann...
nichts.
Nada.
Niente.
Ein Blackout. Ernsthaft - ich kenne niemanden (mich eingeschlossen), dem das nicht schon irgendwann einmal passiert ist. Auch absoluten Profis.
Man will ja nicht über bisher komplett unbekannte Zusammenhänge aus der Quantenmechanik oder Teilchenphysik referieren, sondern einfach nur das in kurze, prägnante Sätze fassen, woran man vorher sowieso schon lange gearbeitet hat. Im Grunde weiß man ja alles, wo ist das Problem? Manches hat man vorher auch schon dutzend Mal erzählt. Aber doch kann es einen immer erwischen: so ein kleiner, fieser Aussetzer, der sich von hinten anschleicht und euch packt, wenn ihr überhaupt nicht damit rechnet. Mal kürzer, mal länger.
Klar: wer schon mehrere Vorträge oder Produktpräsentationen gehalten hat, kann in der Regel natürlich souveräner damit umgehen als jemand bei seiner Premiere. Auf jeden Fall gilt immer: ruhig bleiben. Innerlich und die äußerlich. Und dann ein paar Tipps, wie man möglichst schadensfrei aus der Sache raus kommt:
Die einfachste, aber - ok - nicht gerade eleganteste Methode: zugeben, dass ihr einen Blackout habet. Wendet euch lächelnd an das Auditorium und fragt einfach, was eben gesagt wurde: "Jetzt habe ich den Faden verloren. Helfen Sie mir bitte, wo war ich gerade stehen geblieben?"
um eine kurze Unterbrechung bitten, wenn ihr den Faden verloren habt. So verfügt ihr über ausreichend Zeit, um euch wieder zu sammeln. "Können Sie bitte einmal ein Fenster öffnen? Ein bisschen frische Luft tut uns allen sicher gut. Auch mein Kopf ist dann wieder klarer... "
Kündigt einfach mal großzügig eine Pause an und gebt eine Uhrzeit vor, wann es weitergehen soll. "Ich glaube, wir sollten an dieser Stelle eine kleine Pause einlegen. Der Kaffee steht im Foyer bereit und die Raucher dürfen hinausgehen. Dort ist die Luft ohnehin besser als hier im Raum." Völlig egal, ob man euren Blackout bemerkt hat oder nicht: alle werden dankbar für eine Pause sein.
Das bisher Gesagte zusammenfassen: "Ich fasse an dieser Stelle die wichtigsten Punkte noch einmal zusammen ..." Oder: "Es ist mir wichtig, dass Ihnen die genannten Schwerpunkte im Gedächtnis bleiben. Ich will sie Ihnen noch einmal nennen..." Ernsthaft: ich habe mal einen Präsentator erlebt, der einfach die letzten 10 Minuten wiederholt hat. "Zur Sicherheit". Ok, war ein bisschen übertrieben.
Meine Lieblingsoption: den Ball einfach mal abgeben. Stellt eine offene Frage an das Publikum, die dann gemeinsam diskutiert werden soll: "jetzt aber ich aber mal eine Frage an Sie - während der Entwicklung haben wir immer wieder über zwei Punkte diskutiert... Wie ist Ihre Meinung zu diesem Gegensatz?" So habt ihr Zeit, euch zu sammeln und vielleicht hilft die Diskussion auch, sich an den roten Faden zu erinnern. Wenn nicht, gibt die Diskussion oft neue Ansatzpunkte, an die man im Anschluss anknüpfen und den Faden elegant wieder aufnehmen kann.
Nehmt es mit Humor: "An dieser Stelle habe ich schon bei der Vorbereitung den Faden verloren…"
Und immer gilt: Vorbereiten, und zwar nicht bloß auf den Vortrag, sondern auch auf eventuelle Blackouts.
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